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HEALTHCARE MARKETING: Auditive Touchpoints, Sound Design und UX

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Auditive Touchpoints, Sound Design und UX

Warum Audio nicht nur im TV wichtig ist

Healthcare Marketing: Im ersten Moment denkt man klassisch an Sound-Logos, die in Bewegtbild- oder FunkSpots zum Einsatz kommen. Welche Touchpoints sind für die auditive Markenführung ebenfalls wichtig?

Cornelius Ringe: Fast täglich werden wir mit neuen auditiven Touchpoints konfrontiert, die oftmals auch sehr spezifische Anforderungen an das Sounddesign stellen. Die Vielfalt der eingesetzten Medien in der Markenkommunikation explodiert förmlich. Aber eine Sache haben sie alle gemein – sie haben Audio. Also sollte man vielleicht besser aufzählen, wo Audio Branding nicht gebraucht wird. Sind das nur noch die klassischen Printmedien?

Healthcare Marketing: Gibt es noch weitere Bereiche im medizinischen Umfeld, wo die Akustik an Bedeutung gewinnt? 

Cornelius Ringe: Gerade in der Medizintechnik bekommt Brand Sound für die Gestaltung der User Experience (UX), also der Schnittstelle zwischen Menschen und Maschine, eine enorme Bedeutung. Während früher die Menschen mit Medizintechnik vor allem im Krankenhaus in Kontakt kamen, passiert dies heute, in Zeiten der Digitalisierung und des demographischen Wandels, in immer höherem Maß auch zu Hause beziehungsweise überall. Gesundheit ist eines der ganz zentralen Themen in unserem Leben. Es ist klar, dass sich dies auch im Angebot von Apps für Smartphone und Sprachassistenz widerspiegelt. Die Anforderungen an funktionales, ästhetisches und gleichzeitig markenkonformes Sounddesign sind nicht trivial. Es muss von erfahrenen Experten gemacht werden. Für Sivantos, ehemals Siemens, haben wir beispielsweise ein markenspezifisches Sounddesign für Hörgeräte entwickelt. Gutes Sounddesign für Schwerhörige machen zu dürfen, war schon eine besonders lehrreiche Erfahrung.

Healthcare Marketing: Das klingt in der Tat nach einer spannenden Aufgabe. Wie haben Sie diese Herausforderung gemeistert? 

Cornelius Ringe: Die Hörgeräte kommen bei den unterschiedlichsten Hörschäden zum Einsatz und müssen stets sehr individuell auf ihre Besitzer eingestellt werden. Das Spektrum reicht vom Ausgleich einer leichten Hörschwäche bis zur fast vollständigen Taubheit. Bei modernen Hörgeräten handelt es sich eigentlich um Super-Headsets mit zahlreichen Features. Das alles muss auch für ältere Menschen mit eingeschränkter Sensorik in den Fingerspitzen leicht, intuitiv und barrierefrei, natürlich ohne Display, über winzige Schalter bedienbar sein, die meist hinter dem Ohr sind. Um an erster Stelle eine sehr gute Lesbarkeit der Signalbedeutung sicherzustellen, haben wir drei einfache und priorisierte Gestaltungsprinzipien entwickelt, die den Markenklang mit zunehmender Hörschwäche automatisch in immer klarere Signale umwandelte. Die positiven Ergebnisse der Marktforschung konnten diese Methodik eindrucksvoll bestätigen.

(Fortsetzung folgt.)

Teil 1/5

Teil 2/5

Teil 3/5

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Quelle:
HEALTHCARE MARKETING – Das Fachmagazin für Gesundheitsmarken
Interview: Anna Jäger
Nr. 10/Oktober 2020, Ausgabe 15, Seiten 40-43
New Business Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg.
https://www.healthcaremarketing.eu/

Siehe auch: https://www.wesound.de/wp-content/uploads/2020/11/20201106_HealthcareMarketing102020_Interview_WESOUND_DE_Final.pdf

WESOUND